Samstag, 4. August 2012

Färben in der Mikrowelle

Das Wetter war uns wohl-"gesonnen", an diesem 29. Juli. Zunächst einmal wurde kurzer Hand eine menschliche Haspel installiert, um Gerdas Riesenstrang in mikrowellen-gerechte Portionsgrößen umzuwickeln.

Bei bestem Draußen-Arbeits-Wetter ging es nach einer kurzen Einweisung durch Heidi und ihre Assistentin Sabine direkt an die Farbtöpfe. Die schönsten Ergebnisse erhält man eben durch spontanes Tun, Überraschen lassen und konsequentes Durchtesten.


Kleine Irrtümer in der Farbwahl konnten durch geschicktes Überfärben rasch aus der Welt geschafft werden. Es wurde mit Pinsel, Spritzen und Schütttechnik gearbeitet. Auf Handschuhe sollte man dabei nicht verzichten, denn die Säurefarben färben Eiweißfasern – und Haut !




Arbeitet man in kleinen Portionen – je nach Mikrowelle 100 bis 200 Gramm ist die Fixierung schnell gemacht. Je nach Menge ca. 3x5 Minuten (zwischendurch Feuchtigkeit kontrollieren) – auskühlen lassen und ausspülen. Getestet wurde mit Kammzügen, handgesponnener Wolle, Socken- und Lacegarn.

Für das Weben lässt sich diese Technik für Schussgarne, aber auch für fertig geschärte Ketten (bei breiten Geweben Kette teilen) anwenden. Es sind sowohl Farbverläufe von Intensiv nach Zart möglich, als auch das Überfärben von unterschiedlichem Ausgangsmaterial mit interessanten Ton-in-Ton Effekten.

Hat man erst einmal Blut/Farbe geleckt, gibt es kein Halten mehr. Immer neue Farb-Kombinations-Möglichkeiten fallen einem ein und ruckzuck ist der Wäscheständer voll….

Spaß hat es gemacht, lecker war es – kurzum ein wunderschöner Sommersonntag unter Webfreunden!