Sonntag, 7. April 2013

WeberTreff unterwegs - 06. April 2013

Und schon waren wir wieder gemeinsam unterwegs! Erster Treffpunkt war die Spinnerei Sauerlandwolle in Hallenberg. Durchs tiefste Sauerland ging es, und immer wieder zeigte die Landschaft noch geschlossene Schneedecken.


Nach einem ersten Stöbern im zugehörigen Lädchen brachte uns Frau Dickel in die Spinnerei. Eintritt verboten?
Nicht an diesem Tag für uns. Zuerst einmal ließ Klaus Dickel für uns die Krempelmaschine arbeiten:







Unten eine kleine Foto-Collage, von der Flocke bis zum Vorgarn. Die Stärke des Vorgarns bestimmt - in einem gewissen Spielraum - die Stärke des Garnes, welches letztendlich gefertigt werden soll.
Für die Einstellungen an der geschätzt 20 Meter langen Krempelmaschine gibt es zwar gewisse "Eckdaten", aber letztendlich muss man durch Erfahrung ein Gefühl für die notwendigen Maschinen-Einstellungen entwickeln.


Anschließend wird das Vorgarn zum gewünschten Einfachgarn auf Standspinnern verzogen und versponnen. Hier ist noch ein gewisses Feintuning der Garnstärke möglich. Je nachdem welches Garn der Kunde wünscht, kann es hier mehr oder weniger stark gedreht werden:


Und auch hier wieder eine kleine Foto-Collage. Unten schon die nächste Station, aus Einzelgarnen werden Zwirne:




Nach einigen schwierigen Jahren hat die kleine Spinnerei heute reichlich zu tun. Ab 1 Kilogramm, möglichst schon gewaschen, kann man seine Wollen dort zum Kardieren bringen. Sie wird auf einer kleinen Krempelmaschine von ca. 1860 zu einem Vlies kardiert! Wer seine Wolle zu Garnen verspinnen lassen möchte, kann dies schon ab einer Menge von 10 kg in Auftrag geben. Mit der eigenen Vorsortierung der Rohwolle (Aussortieren von Fremdkörpern und kurzstapeligen und kotigen Anteilen) bestimmt man selber die Qualität des Vlieses oder Garnes, welches zu einem zurück kommt. 

Und Wolle ist noch lange nicht gleich Wolle. Es gibt viele verschiedene Sorten von Schafen, deren Wollen alle unterschiedlich sind, und die alle eine leicht individuelle Verarbeitung benötigen. Auf den Zwirnmaschinen befand sich bei unserem Besuch z.B. die Wolle von Waldschafen. Mittlerweile zählen auch viele Alpaka-Züchter zu den Kunden von Dickels. Neueste Produktentwicklung ist ein Garn aus Qiviut-Wolle. Hier der Link zu einem entsprechenden Zeitungsbericht: Qiviut-Garn aus Hallenberg.


Natürlich ging das Ganze nicht ohne den ein oder anderen Garneinkauf ab; und verraten sei hier, diejenige welche die kleinste Garnmenge in der Tasche hatte (wir sagen nur Qiviut), hatte anschließend am wenigsten im Portemonnaie.
Nach einer kleinen Stärkung mit Katjas Muffins und einem Zwischenstopp in einem örtlichen Imbiss ging es dann weiter zu unserem nächsten Ziel, nach Gladenbach in Hessen!

Davon demnächst mehr!!!

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