Samstag, 29. November 2014

Jahresprojekt 2014? - Planung 2015!

Das mit dem Jahresprojekt, das war wohl nichts, aus den unterschiedlichsten Gründen. Nur Marion hat als einzige eine Kette auf den Klick gebracht, immerhin.Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit einem gemeinsamen Projekt zu einem Thema. Im Laufe des Tages entwickelte sich die Idee hin zu: Kissen in "Dick und Dünn", man könnte auch sagen "Mit meinem Kissen durch Dick und Dünn".  

So hatten wir reichlich Zeit, uns mit dem Programm für das kommende  Jahr zu beschäftigen. Nachdem wir uns in den letzten Jahren immer wieder an unterschiedlichen Orten zwischen Bonn im  Süden, Herne im Norden, Viersen im Westen und Soest im Osten getroffen haben, treffen wir uns im nächsten Jahr probehalber abwechseln in Köln und Mettmann, also recht zentral für alle, um die teilweise weiten Anfahrten auszugleichen. Und auch der ein oder andere Termin "außer der Reihe" ist angedacht, wir sind also gespannt, was das Jahr uns bringen wird.


Wie man sehen kann, ging es eher gemütlich zu. Aber auch webtechnische Fragen wurden diskutiert, zum Beispiel Probleme  beim Verweben von Chenillegarnen. Katja zeigte uns eine einfache Möglichkeit zu erkennen, ob ein Chenillegarn dazu neigt, stark zu verdrehen:
Wenn man das Garn in Wasser legt, beginnt es, sich um sich selbst zu drehen.
Ein unangenehmes Problem, welches wohl öfters auftaucht, ist, dass das Garn bei längerflottierenden Bindungen  aus dem Gewebe schluppt.

Die Gefahr, beim Spulen Drall in den Faden zu bringen, ist auch nicht zu unterschätzen, vor allen Dingen beim Abzug nach oben.
Eine Möglichkeit dem entgegen zu wirken sind die kugelgelagerten Wollabwickler, die eigentlich von den Strickerinnen genutzt werden. Katjas spontane Lösung ist: der ungenutze Käse-Dreh-Teller! Einfach einen    Dorn anbringen, und los kann es gehen.

Ihr seht also, es war wieder einmal lecker, informativ und inspirierend!

Samstag, 27. September 2014

Rosengang in allen Variationen

Nach langer Zeit waren wir am 21.09.2014 wieder einmal zu Besuch bei Gerda in Herne. In ihrer Werkstatt gingen wir dem Rosengang auf den Grund, in Theorie und Praxis. Aber seht selbst:



Und hier noch etwas Bindungslehre: Kennzeichnend für diese Gruppe von Bindungen ist der Spitzeinzug um einen Steigungspunkt verlängert, V-Punkt-Einzug: V.V.V.

1. Einfacher Rosengang
Über die Trittfolge kann frei gemustert werden. Schussgarn entspricht in der Stärke dem Kettgarn.






2. Rosengang mit Leinwandzwischenschuss
Auf einem Leinwandgrund werden mit oft stärkeren Musterschüssen Motive gestaltet.

Der dünnere Leinwandgrund rutscht zusammen und die Musterfäden, die eher längere Flottierungen aufweisen, legen sich auf den Grund auf. Die Schussdichte ist also nahezu doppelt so hoch wie die Kettdichte.

Hier werden gerne auch mehr als vier Schäfte genutzt. Die Anbindung gestaltet sich dann entsprechend dem gewünschten Motiv. Ein Beispiel über 8 Schäfte. Je mehr Schäfte zur Verfügung stehen, desto größer ist natürlich die Freiheit in der Motivgestaltung und auch die Größe des Motives; und evtl. die Länge der entstehenden Flottierungen.  





3. Rosengang mit Gegenschuss (fester Rosengang)
Diese Variante benötigt eine weite Kettstellung, damit das jeweils zusammengehörige „Schusspaar“ zusammenrutschen kann. Es entsteht ein sehr festes Gewebe, die Kette wird komplett abgedeckt. Am besten wird mit zwei verschiedenen Schüssen gearbeitet; Farb- oder Materialeffekt.Auch wird die Stärke von Kett- und Schussgarn ähnlich gewählt.

4. gebundener Rosengang
Auch diese Variante muss mit weiter Kettstellung gewebt werden.
Angebunden wird der jeweilige elementare Kett-Grundköper; hier also der K1/3.
Es entstehen nur 1er-Schussflottierungen, die sich nach einer Trittfolge gerade durch, hier also vier Schüsse, zu einer Linie zusammenschieben.
Die Farbfolge für den Schuss liest sich aus dem linken Bildteil von unten nach oben und von links nach rechts. Die Kette wird komplett abgedeckt.

5. Rosengang in Kettrichtung
Zusätzlich zu einem Leinwandgrund (hier Schäfte 1 und 2) werden Musterkettfäden im Rosengang eingezogen (3-4-5-6-3-6-5-4-3). In diesen Bereichen ist die Kettfadendicht also doppelt so hoch!

Rechts oben die Patrone und darunter das simulierte  Gewebebild. (In unseren Webbeispielen weiter unten: rechts unten)






6.  Ein Webbeispiel aus dem Webbuch von Erika Arnd:
Sie nennt es Rosengang in Kettrichtung, und zwar gegenbindig.

Da Gerda noch einen Rest Kette von einem Shadow Weave auf einem der Webstühle hatte, hat sie ihn kurzerhand neu eingezogen:



Im Einzug folgt auch jedem hellen Kettfaden der gegenbindige dunkle Kettfaden. Allerdings kann man diskutieren, was das nun noch mit Rosengang zu tun hat. Jedenfalls ist kein V. zu erkennen, weder im  Einzug noch in der Trittfolge.