Samstag, 1. Juni 2013

S und Z - was macht die Drehrichtung von Garnen und Zwirnen mit unserem Gewebe

Dieses Mal waren wir zu Gast bei Sonja in Jüchen. Zu unserem Glück ist sie perfekt im Englischen unterwegs, so dass sie sich gut durch die englischsprachige Literatur zum Thema hat arbeiten können.

An den mitgebrachten Experimentier-Geweben konnten wir auch einiges nachvollziehen. Bei ausbalancierten Garnen und Zwirnen ist der Effekt sehr fein. Zum einen bricht sich je nach Lichteinfall das Licht anders im Gewebe, zum anderen drehen sich Kette und Schuss unterschiedlich ineinander, so dass sich eine leicht unterschiedliche Dicke des Gewebes und damit Haptik ergibt. Aber alles eben nur sehr fein, mit der Kamera für uns kaum festzuhalten. Rechts das Beispiel eines K 2/2.

Richtig spannend wird das Ganze erst, wenn die Garne stark überdreht sind, feiner sind, und die Gewebeeinstellung so offen gewählt wird, dass die Garne ihre gespeicherten Energien voll entfalten können.

Hier demnächst eine kleine Zusammenfassung zum Thema von Sonja: hier klicken!
Die Quelle, aus welchem sie die meisten Informationen gezogen hat, welches ihr am besten erklärt hat, was genau passiert ist, ist das Buch von Ann Richards "Weaving textiles that shape themselves". Hier eine Rezension von Lucia Schwalenberg: Weaving textiles that shape themselves

Weitere Literatur zum Thema: "Collapse weave" von Anne Field, die leider erst kürzlich verstorben ist, und "Magiske materialer" von Lotte Dalgaard (leider keine Website von ihr gefunden).




Eingeweihte Weber/innen wissen, dass es nicht so war wie es aussieht; Sabine wollte es wohl ganz genau wissen und nahm kurz entschlossen einen Fadenzähler zur Hand! Und wenn es um S und Z, um Garne und Zwirne geht, darum wie stark ein Faden überdreht sein muss um eine Gewebestruktur aktiv zu beeinflussen, geht es natürlich immer auch ums Spinnen. Es stellte sich heraus, dass bis auf eine alle auch spinnend unterwegs sind:


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