Sonntag, 1. Dezember 2019

Jahresprojekt 2019 - 24. November 2019

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider - rot, rot, rot ist alles was wir gewebt!


Wir waren nicht kleinlich und es zählten auch Gewebe, welche nicht in 2019 gewebt wurden. Hauptsache rot! So war nahezu alles dabei, von feiner Seide, Baumwolle und Cottolin, bis hin zu feiner Merinowolle und rustikalem Streichgarn. Neben fertigen roten Garnen wurden sogar Eigenfärbungen eingesetzt. Es gab Schals, Handtücher, Taschen, Jackenstoff, Tischläufer, ein Medaillon in einer kleinen Utensilo-Tasche, einen großen Vorhang, Jostenband und Bildgewebe.
Gewebetechnisch sahen wir Doppelgewebe, einige Köpervariationen, Crackle, Deflected Double, Leinwandgewebe, Eingelesenes am Webrahmen, ... 

Alles wurde ausgiebig erläutert, angeschaut und vor allen Dingen befühlt. Nichts ist schlimmer für WeberInnen, als dass man Gewebe nicht befühlen und von hinten anschauen kann. Kurz erinnerten wir uns an unseren letztjährigen Besuch der Anni-Albers-Ausststellung in Düsseldorf. Da mussten wir schon sehr an uns halten und hätten so manches Mal gerne dahinter geschaut.

Durch Karos Beitrag bei unserem Treff im August, wussten wir ja schon, dass die Farbe Rot sehr komplex ist und von uns sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Wer selber färbt, weiß wie schwierig es ist rot zu färben und nicht immer im eher pinken/blauen Bereich zu landen. Hier noch einige Links zum Thema Rot und Farbwahrnehmung:





Auf jeden Fall waren wir uns einig, dass es in 2020 wieder ein Jahres-Projekt geben soll. Letztendlich fiel die Wahl auf "Farbverflechtungen". So startet dann das neue WeberTreff-Jahr im Januar gleich mit diesem Thema.

Jetzt bleibt uns nur noch, allen eine ruhige Adventzeit und einen guten Start ins neue WeberInnen-Jahr zu wünschen - mit einer kleinen Bandwebeanregung von Gerda!

rechts: Bernd Kasper  / pixelio.de


Montag, 23. September 2019

Crackle, ein Einzug, viele Möglichkeiten - 22. September 2019

Basierend auf dem Buch "Weave Classic Crackle & More" von Susan Wilson, haben wir uns mit den Bindungen beschäftigt, welche mit 4 Schäften möglich sind; zwar nicht alle, aber nahezu alle.

Unter Crackle ist zunächst einmal ein bestimmter Einzug zu verstehen: und zwar ein Einzug in Partien. Auf 4 Schäften können 4 verschiedene Partien eingezogen werden:


  • Die kleinste Einheit innerhalb einer Partie besteht aus 4 Kettfäden (I).
  • Nach einer beliebigen Anzahl von Wiederholungen schließt jeder Block mit einem „incidental“ (o) – Überleiter ab.
Entsprechend den 4 möglichen Einzugspartien gibt es 4 mögliche Trittpartien; und auch hier schließt jeder Block mit einem Überleiter ab. Angebunden wird ein K 2/2. Schauen wir uns zunächst beispielhaft die zweite Trittpartie genauer an:


Gewebt wird mit drei Schiffchen:
Hintergrund 1  (O)            Stärke entspricht der Kettfadenstärke
Musterschuss  (O)            klassischerweise ist der Faden etwas stärker als Kette und Hintergrundschüsse
Hintergrund 2  (O)            Stärke entspricht der Kettfadenstärke
Bei jedem Tritt flottet der Schussfaden in zwei Partien über 3 und unter 1 Kettfaden, und in zwei Partien flottet er unter 3 und über 1 Kettfaden.

Jeweils zwei Partien erscheinen als Musterpartie (Musterschuss und jeweils ein Hintergrundsdchuss flotten lang auf der Gewebeoberseite) und zwei als Hintergrundpartie (jeweils ein Hintergrundschuss flottet lang auf der Gewebeoberseite). Dadurch dass aber jeweils ein anderer Hintergrundschuss lang flottet ergeben sich vier verschiedene Blöcke. In der Bindungspatrone kann man gut sehen, dass jeweils zwei Partien ein quasi gleiches Bindungsbild aufweisen, jedoch jeweils um zwei Schussfäden versetzt sind.


Da es sich um ein Partiengewebe handelt, bietet sich die Verwendung von Bildpatronen an. Bei der Anordnung der Einzugspartien, bzw. den Übergängen von einer zu anderen, ist auf die Einhaltung von abwechselnd gerader und ungerader Schaftbelegung zu achten:
  • längere Flottierungen als 3 werden vermieden
  • für weitere Bindungsmöglichkeiten werden die Leinwandtritte gewährleistet
Springt man z.B. beim Einzug von Partie 1 zu Partie 3,
wird für die ausgelassene Partie ein Überleiter auf Schaft 2 eingezogen.




Bei einem Wechsel von Partie 1 zu Partie 4 habe ich die Wahl es direkt zu tun oder jeweils einenÜberleiter für die ausgelassenen Parteien einzuziehen.

Beide Varianten gewährleisten die Abfolge gerade-ungerade, ergeben jedoch unterschiedliche Gewebebilder.

Der Name Crackle (Craquele, Krakelüre = rissig) leitet sich ab aus dem zufälligen Auftauchen des Musterschusses zwischen den beiden Hintergrundpartien.

Diese Krakelüren erscheinen allerdings nur bei dem von Susan Wilson so genannten klassischem/traditionellem Crackle-Gewebe, bei dem die Trittfolge dem Einzug entspricht; bzw. entsprechende Trittpartien genutzt werden. Die Krakelüren tauchen auf zwischen den beiden Hintergrundpartien, bzw. ab auf die Gewebeunterseite zwischen den beiden Musterpartien:


Eine Trittpartie beginnt und endet mit dem gleichen Hintergrundschuss, so dass beim Wechsel von einer Trittpartie zur nächsten zwei gleiche Hintergrundschüsse aufeinander folgen.

Die Gewebebilder in den Collagen veranschaulichen die Patronen, geben diese jedoch nicht genau in den Fadenzahlen wieder!

Eine Variante, welche Susan Wilson vorstellt ist das Schachbrett. Es werden nur zwei Trittpartien genutzt, Trittpartie 1 und Trittpartie 3 (möglich wären auch 2 und 4). Innerhalb einer Trittpartie werden die Hintergrundfarben vertauscht:


Alle weiteren Bindungsmöglichkeiten sind ein Spiel mit der Trittfolge und zeigen keine typischen Krakelüren mehr!

Warum auch immer spricht sie von der italienischen Trittfolge: jede Trittpartie nutzt drei aufeinander folgende Tritte: 1,2,3 - 2,3,4 - 3,4,1 - 4,1,2 und entsprechend 3 Schiffchen/Farben. Jeweils zwei Partien zeigen zeigen 3er-Flottierungen von zwei Musterschüssen, und zwei Partien weisen nur 3er-Flottierungen eines Musterschusses auf:



Die nächste Möglichkeit ist gegenbindig zu treten: 1,3 - 2,4 - 3,1 - 4,2. Es wird nur noch mit zwei Schiffchen/Schussfarben gearbeitet. Bei weiter Kettstellung und stärkeren Garnen ist eine komplette Abdeckung der Kette möglich. Es entsteht ein Ripsgewebe:



Nun kommen die Leinwandtritte ins Spiel! Als erstes die Trittfolge entsprechend dem Jämtlandsväv (Overshot oder auch Daldräll mit Anbindung). 
Die Trittfolgen sind: Musterschuss, Leinwandtritt 1, Musterschuss, Leinwandtritt 2
Auch hier wird  mit zwei Schiffchen gearbeitet, der Musterschuss gerne etwas dicker. Zwei Partien zeigen 3er-Flottierungen im Musterschuss, zwei nicht:



Bringt man nun Farbe ins Spiel, spricht sie von polychromen Blöcken (nach Snyder 1961). Sie verwendet 4 Farben, die sozusagen rollieren. Was in der vorherigen Trittpartie Leinwandfarbe war wird in der nächsten Trittpartie zur Musterfarbe:




Reizt man die vier Farben in allen Möglichkeiten aus, so ergeben sich 12 Kombinationen:
1,2 - 1,3 - 1,4 - 2,3 - 2,4 - 2,1 - 3,4 - 3,1 - 3,2 - 4,1 - 4,2 - 4,3



Traditionell polychrom nennt sie diese Trittfolge: Zwei aufeinanderfolgende unterschiedliche farbige Musterschüsse wechseln sich jeweils mit den beiden Leinwandtritten ab. Es entstehen vier verschiedene Farbigkeiten: die Flottierungen der beiden Musterschüss vermischen sich, Musterschuss 2 flottet, die Musterschüsse flotten auf der Gewebeunterseite, Musterschuss 1 flottet:



Und weiter geht es mit einer Trittfolge in Anlehnung an Summer and Winter. Zunächst als "single, monochrome":


Als "paired, monochrome":


Und meine Variation als "single, polychrome":




Zu guter letzt noch eine Lace-Variation:




Und wie geht es weiter mit 8 Schäften? 
Crackle klassisch/traditionell, Musterschuss schwarz, Hintergrund 1 rot, Hintergrund 2 rot


Mit geänderter Anbindung:


Diese Vorlage wurde genutzt, um eine amorphe Verteilung der Farbflächen zu erreichen, was in der praktischen Umsetzung zum "turned crackle" führte. Einzug und Trittfolge wurden vertauscht, heißt also bunte Kette und einfarbiger Schuss! Zunächst einmal das Aufbrechen der linearen Abfolge der Partien:


Dann der Austausch von Einzug und Trittfolge (Partiegrößen angepasst):



Wie gesagt, ein  Einzug mit unendlichen Möglichkeiten!
Und hier der Link zu einem kurzen Skript: Kleine Einführung zum Crackle

Samstag, 3. August 2019

Was macht die Farbe im Gewebe - 28. Juli 2019


Farbe im Gewebe ist ein Thema welches grundlegend ist für uns Weber/innen. Anders als bei den meisten anderen textilen Handwerken, bei denen es möglich ist reine farbige Flächen nebeneinander zu setzen, entstehen beim Weben von einlagigen Geweben, ausgenommen das Bildweben, immer Farbmischungen durch die Verflechtung von Kette und Schuss. 

Selbst bei der Leinwandbindung, welche ja die Farben am homogensten mischt, können durch unterschiedlich enge Kettstellungen und Schusseinträge auch unterschiedliche Farbmischungen erzielt werden. Unten ein Beispiel für einen Streifenentwurf mit enger Kettstellung (oben das fertige Gewebe, unten die Wickelprobe). Die Farbdominanz der Kettstreifen bleibt erhalten und die Schussfarbe ändert sozusagen die Stimmung des Gewebes. "Ich plane grundsätzlich nur die Farben in der Kette und probiere dann aus, welche Schussfarben passen." ist also eine mögliche Herangehensweise. 


Spannender wird es natürlich, wenn die Farben von Kette und Schuss sich wirklich mischen. Hier einige mitgebrachte Beispiele von Farbmischungen in Leinwandbindung. Das große Tuch ist ein Farb-Mustertuch mit feinen Wollgarnen von Venne, die kleinen Tücher sind Beispiele für unterschiedliche Arten von Karomustern:


Wer zu faul zum selber wickeln ist, für den hat Karo folgende Seite aufgetan:
weavinbug auf instagram

Dazu Utes Tip für eine Beurteilung von Wickelproben: sich die Probe aus ca. 2 m Abstand mit zusammen gekniffenen Augen anschauen. Wenn die Streifen sich noch voneinander abheben, ist der Kontrast zwischen den Farben für sie ausreichend groß.

Manchen Menschen und damit auch Weber/innen, fällt es leicht mit Farben umzugehen, andere wieder tun sich schwer damit; lustigerweise zählen sich unsere beiden "Referentinnen", Karo und Ute zu den letzteren. Möglichkeiten für Anregungen gibt es wirklich zahlreiche: in der Malerei, auf Postkarten, auf Farbmusterkarten in Baumärkten, ... Karo brachte auch noch ein Buch zum Thema so wie den Farbstern von Johannes Itten mit. Dieser ist leider nur noch antiquarisch zu finden.



In der kurzen Zeit des WeberTreffs konnten Karo und Ute das Thema natürlich nur am Rande anreißen. Es ging um 
  • unterschiedliche Farblehren, Kontraste, Wow-Effekte, ...
  • darum, dass jede/r Farben anders wahrnimmt, 
  • sie mit Gefühlen verbindet, 
  • sie anders sieht, 
  • dass unser Auge Rotnuancen viel besser differzenzieren kann, als andere Farben
  • wie schwierig es ist, rot zu färben
  • dass Garne färben noch einmal ein ganzes Thema für sich ist
  • dass eine Farbe auf verschiedenen Garnenqualitäten jeweils anders wirkt
  • ...

Hier einige Links zum Thema Farbenlehre:

Gestaltungskompetenz: Farbe - Lehrer/innen Fortbildung Baden Württemberg
 
Sieben Farbkontraste - Wikipedia,

Grundlagen der Farbenlehre - Uni Hannover









Hier noch die Unterlagen von Ute, welche sie uns freundlicherweise zur Verfügung stellt:
Gestaltung Theorie  und   Gestaltung Übungen

Und gerade noch entdeckt: Farbpaletten entwerfen

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: treibt es nicht zu bunt! Oder vielleicht doch 😉?

Sonntag, 16. Juni 2019

Praxistage im Alten Haus in Heischeid 25.-26. Mai 2019

Es fühlte sich fast an wie gestern, als wir uns wieder in Juttas Handweberei zu einem Weber-Wochenende getroffen haben. Vor allen Dingen als es noch einmal um das Thema Stabdoppelgewebe ging. Zunächst einmal stand jedoch das Ausprobieren unserer Mitmachaktion für den Wollmarkt in Euskirchen auf dem Programm. Mit Zirkel und Geodreieck wurden Schablonen erstellt, und anschließend Prototypen gefertigt. Wie immer zeigen sich erst beim Tun all die schwierigen kleinen Stellen, auch wenn es vorher noch so einfach erscheint.


Leider konnte unsere "SamstagsReferentin" für das Stabdoppelgewebe kurzfristig nicht dabei sein, und wir mussten uns mal wieder selber durchwurschteln. Egal in welche Literatur wir geschaut haben, immer war die Anleitung nicht eindeutig, bis verwirrend. Unsere Sonntagsreferentin konnte uns dann schon etwas weiterhelfen und dieses Video entstand:


Es fehlte nur noch eine Kleinigkeit, das Einlegen des zweiten Lesestabes hinter der Lade. Hier also noch die Anleitung von Gerda:

Die Technik zum Stabdoppelweben - Leinwand

Grundkette auf 2 Schäften:
entweder Schaft 1 und 2 (Rollenzugwebstuhl) oder Schaft 1 und 3 (Kontermarsch, hier Hochzug am Klick)

Musterkette auf 2 Schäften:
entweder Schaft 3 und 4 (Rollenzugwebstuhl) oder Schaft 2 und 4 (Kontermarsch, hier Hochzug am Klick)

In unserem Beispiel ist die Grundkette dunkelgrün und die Musterkette hellgrün. Wenn die Kette im Webstuhl eingerichtet ist, wird klassischer weise zuerst ein hier dunkel- und hellgrüner Saum gewebt:
  • Grundkette gehoben, 1 Schuss, Musterkette gehoben, 1 Schuss, usw., ca 10 Schüsse.
  • Danach wird die Musterkette gesenkt (Grundkette gehoben) und eine Leseleiste hinter der Lade zwischen die beiden Ketten geschoben . Nun 2 Schuss in der Musterkette weben , dann 2 Schuss in der Grundkette weben . Dieses wird so oft wiederholt wie gewünscht. Die letzten beiden Schüsse müssen in der Grundkette erfolgen.
  • Zuletzt muss die Leseleiste aus der Kette gezogen werden.
Nun kann es mit dem eigentlichen Stabdoppelgewebe beginnen:


Die hellgrüne Musterkette soll gewebt werden. 

1. Schritt
Die dunkelgrünen Grundkettfäden müssen aufgelesen werden.

Dafür wird die Grundkette gehoben und mit einer Leseleiste das dunkelgrüne „Gegen-Muster“
aufgelesen. Kette wieder in neutrale Stellung bringen.







2. Schritt
Die Leseleiste hochkant an die Lade drücken, die 2. Leseleiste hinter der Lade unter die gehobenen Grund-Kettfäden schieben.












3. Schritt
Die 1. Leseleiste vorn aus der Kette ziehen . Die Lade nach vorn ziehen , die Musterkette mitsamt Leseleiste und ausgelesenen Grundkettfäden heben und die 1. Leseleiste auf die verbliebenen Grundkettfäden schieben.

Kette wieder in neutrale Position bringen.




4. Schritt
Wenn nun die Musterkette zwischen den Leseleisten und der geteilten Grundkette liegt, kann in die Musterkette gewebt werden.

1. Schaft der Musterkette heben, einen Schuss weben,
2. Schaft der Musterkette heben, einen Schuss weben.

Dabei webt der Schuss immer abwechselnd in der oberen und unteren Lage, taucht also immer wieder auf und ab. Nach dem 2. Schuss die Leseleisten entfernen.

Jetzt muss in der dunklen Grundkette gewebt werden.  

5. Schritt
Nun die hellgrüne Musterkette anheben und auslesen , Kette in neutrale Stellung bringen.











 
6. Schritt
Die 1. Leseleiste an die Lade drücken, die 2. Leseleiste hinter der Lade unter die gehobenen Muster-Kettfäden schieben (hier Metallstange).





7. Schritt
Die 1. Leseleiste vorne herausziehen, Lade nach vorne ziehen und die 1. Leseleiste auf die verbliebenen Musterkettfäden schieben.








8. Schritt
Nun die Grundkette weben:

1. Schaft der Grundkette heben, einen Schuss weben,
2. Schaft der Grundkette heben, einen Schuss weben.
Nach dem 2. Schuss die Leseleisten wieder entfernen .

Und nun das Ganze immer wieder von vorn!
 
Literatur:

Die Kunst des Doppelwebens, Anneliese Machschefes
Handbuch Weben, Erika Arnd
Die Kunst zu Weben, Else Regensteiner




Freitag, 14. Juni 2019

Wollmarkt in Kuchenheim 02. Juni 2019

Wie auch schon in den letzten Jahren konnten wir als WeberTreff auf dem Wollmarkt im LVR-Museum Tuchfabrik Müller das Weben lebendig vermitteln. Wir waren zu siebt, und doch zuweilen zu wenige, um all dem Andrang gerecht zu werden. Mit Brettchenweben, mobilen Bildweben auf kleinen PappWebrahmen, Schauweben am Ashford-Webstuhl, Selber-weben-Ausprobieren am Klick und Mitmachaktion am großen Tisch hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun.


Es war einfach faszinierend, mit wieviel Spaß und Ernst Groß und Klein konzentriert bei der Sache waren. Hier eine kleine Collage der entstandenen Werke. Eigentlich wollte ich alle fotografieren; aber irgendwie sind mir doch wohl einige durchgegangen.


Hier auch noch das Rezept für die Amerikaner, mit denen uns Gerda verwöhnt hat:


Zum Ende waren wir alle geschafft und zufrieden mit dem Tageswerk. Zufrieden war wohl auch die Museumsleitung mit uns. Obwohl eine von uns noch zu aller letzt beim Rangieren ein kleines Malheur angerichtet hat, war der Kommentar: Hauptsache, Sie kommen im nächsten Jahr wieder!

Freitag, 19. April 2019

Falscher Kettrips am 24. März 2019

Ausgerüstet mit Lineal und Buntstiften haben wir uns mit dem "falschen" Kettrips auseinander gesetzt. Kennzeichen dieser Bindungsfamilie sind eine sehr enge Kettstellung, so wie die abwechselnde Verwendung eines dicken und eines dünnen Schussfadens. Beide Schussfäden sind im eigentlichen Gewebe nahezu nicht zu sehen, außer an den Geweberändern.

Zur Vorbereitung des Themas diente das Buch von Lucienne Coifman, leider wie so oft in Englisch. Hier der Link zu ihrer Website: Galerie

Auf den ersten Blick scheint es eine sehr einfache Bindung zu sein. Aber schon der zweite Blick belehrt eines Besseren. Je tiefer man in das Thema eindringt, je mehr Schäfte ins Spiel kommen, desto komplexer wird das Ganze. Verblüffend ist, dass schon mit zwei Schäften sehr viel mehr möglich ist, als man denkt. 


Wie man sehen kann, waren alle intensiv bei der  Sache und man konnte den ein oder anderen Groschen fallen hören. So nebenbei bemerkt: das Weben mit Buntstiften hat auch ganz gut funktioniert. 

Zu unserer Freude war auch Maria wieder einmal beim WeberTreff. Maria hat den WeberTreff mit begründet und es hat sie "leider" nach Frankreich verschlagen; das ist verständlicher Weise doch etwas zu weit weg um immer zum Treff zu kommen.