Wie heißt es so schön: aller guten Dinge sind drei! Hier also der letzte Teil zum Thema Cordbindungen.
Bisher haben die Rippen in allen Beispielen Leinwandbindung gezeigt. Natürlich sind auch andere Bindungen möglich, brauchen dann jedoch auch mehr Schäfte. Hier ein Beispiel mit einem Kettköper K2/1 mit Gratwechsel von Rippe zu Rippe, Schussfadenverhältnis 1:1, Schnittfäden in Leinwandbindung. Leider war die Kette nicht mehr lang genug für ein Beispiel ohne Gratwechsel. Ich glaube, das würde mir besser gefallen, da es ruhiger wirken würde.
Und hier ein Beispiel, welches weniger gelungen ist. Die Rippen zeigen einen Schussköper K1/2, Schnittfäden in Längsrips. Während die längeren Kettflottierungen im oberen Beispiel die Rippenwirkung unterstützen, arbeiten die Schussflottierungen der Rippenwirkung entgegen:
Nach 15 Proben war dann die Kette zu Ende 😒. Aber theoretisch weben geht ja auch! Nachfolgend zwei Beispiele mit Kettköper K3/1. Hier Schussfadenverhältnis 1:1, Schnittfäden in Leinwand:
Und hier Schussfadenverhältnis 2:2, Schnittfäden in Querrips:
Wer der Rippenbildung weiter unterstützen möchte, kann sogenannte Füllfäden mit einweben. Diese Füllfäden liegen zwischen den flottierenden Schüssen und dem Rippengewebe. Sie arbeiten überhaupt nicht ein und müssen daher entweder über einen zweiten Kettbaum gebäumt werden, oder über einen beschwerten Stab abgehangen werden. Die Füllkettfäden benötigen wieder zusätzliche Schäfte:
Vor einigen Jahren haben wir bei einem Workshop mit Winnie Poulsen Topflappen in Cordbindung gewebt. Sie hat erlaubt, dass wir die Patrone hier verwenden dürfen. Die Schussfäden arbeiten in getrennter Funktion; die hellgrauen Schüsse übernehmen die Verstärkungsfunktion, die dunkelgrauen Schussfäden die Bindungsfunktion. Die Bindung zeigt einen Panama 2/2. Die orangenen Kettfäden arbeiten als Füllkettfäden und weben nur in den Säumen mit ein. Das Schussfadenverhältnis ist 1:1 und die Schnittfäden arbeiten "leinwandmäßig". Für die Säume haben wir damals einen elastischen Schuss verwendet. Zusätzlich wurden rechts und links noch jeweils 8 orangene Kettfäden mit gebäumt, die ungelitzt als Fangfäden gearbeitet haben (in der Patrone daher nicht aufgeführt).
Und zu guter letzt noch ein Beispiel in Bedford-Cord, unter Verwendung unterschiedlicher Materialien; Baumwolle in der Kette und Merino im Schuss mit anschließender Nachbehandlung durch Anfilzen:
Und zu wirklich allerletzt ein Beispiel für die Umsetzung eines Längsrips in einen Querrips, am Beispiel eines Bedford-Cords mit gerader Kettfadenzahl je Rippe, Schussfadenverhältnis 1:1, Schnittfäden in Querrips. Zunächst habe ich durch einfaches Umtauschen der Tritte die Trittfolge "gerade" gesetzt. Denn die Trittfolge wird anschließend zum Einzug.
- weben+ 2/16, Aus der Werkstatt, von Krisitne Vilter (S. 36-37)
- weben+ 1/17, Aus der Werkstatt, von Kristine Vilter (S. 38-41)
- Fabrics That Go Bump, The best of Weaver's (S. 16-26)
- Grundlagen der Gewebetechnik, Kordbindungen (S. 223-239)
- Gewebetechnik, Hauptmann (S. 31-32, und S. 156-163)
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