Samstag, 29. März 2014

Summer and Winter - 23. März 2014

Ohne rauchende Köpfe geht es wohl nicht, wenn Bindungslehre auf dem Programm steht. Aber es rauchte immer nur ein wenig. 

Summer and Winter ist ein Partiengewebe und gehört zur Großfamilie der Kuvikas. Die in unserem Beispiel beigen Hauptschüsse/Grundschüsse binden mit allen Kettfäden leinwandbindig ab (System1). Die zusätzlich eingetragenen roten Musterschüsse werden von der Bindekette (Schäfte 1 und 2) leinwandbindig angebunden (System2). Wie ihr bestimmt schon ahnt, liegt in der Kombination der gewählten Bindungen für die beiden Systeme eine Vielfalt von möglichen Kuvikas-Bindungen. 

Beim Summer and Winter arbeiten also beide Systeme leinwandbindig. Es gibt zwei Musterschüsse, durch deren unterschiedliche Trittfolgen sich auch unterschiedliche Gewebebilder ergeben, ... . Und darüber hinaus gibt es auch sonst noch die ein oder andere Variationsmöglichkeit.

Beim Einsatz von 8 Schäften stehen uns 6 Einzugs- und Trittpartien zu Verfügung, das ist doch schon was! Nebenstehend ein Beispiel für Minipartien von nur jeweils 4 Kettfäden.

Anschließend hatten wir noch genügend Zeit, um den nächsten Treff etwas vorzubereiten und uns Gedanken über unseren Stand auf dem Hilshof zu machen.

Montag, 24. März 2014

Creativa 2014

Wie auch in den letzten Jahren haben Mitglieder unseres WeberTreffs den Stand von weben+ tatkräftig unterstützt. Am Montag und Dienstagvormittag haben wir den Stand aufgebaut. Bis alles zur Zufriedenheit steht ist immer einiges Hin-Her-Rücken notwendig.  Es soll ja schließlich gut aussehen!
Dienstag mittags ist dann Pressetermin. Dieses Mal ging beim Abladen die Webbank für den Schnellschuss kaputt und musste geleimt werden. Aber Weber/innen sind ja kreativ und finden immer Lösungen, auch wenn sie schon einmal unkonventionell sind: die sogenannte Stapelbank (im Bild unten rechts)!


Und hier noch ein paar Bilder, Mittwochmorgen, kurz bevor die Messe eröffnet wurde. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen und auch das weitere StandTeam kommt hinzu:


Neben den Angeboten aus den letzten Jahren dieses Jahr neu dabei: Tundeln mit Gabriele. Es wurde viel gelacht und gesungen dabei. Hier ein netter Link zur Technik des Tundelns: Klick!

Sonntag, 23. Februar 2014

Ausflug zur Ausstellung "To Open Eyes" am 01.Februar

Endlich wieder einmal gemeinsam unterwegs, dieses Mal zur Kunsthalle in Bielefeld.
"To Open Eyes" - Kunst und Textil vom Bauhaus bis heute, so hieß die Ausstellung und war ein Beitrag der Kunsthalle zum 800jährigen Jubiläum der alten Leinenstadt Bielefeld.

Gemeinsam mit Teilnehmerinnen der Webgruppe OstWestfalenLippe und sogar einer Weberin aus Bremen waren wir plötzlich eine stattliche Gruppe von über 20 Weber/innen. Leider ist das Fotografieren im Museum nicht gestattet, aber ein paar Fotos mussten dann doch sein.


Die Ausstellung war so konzipiert, dass man die Entwicklung vom rein anwendungsbezogenen TextilHandwerk hin zur autonomen TextilKunst verdeutlichen wollte. In einer ausgiebigen Führung durch die Ausstellung konnten wir neben Geweben die unterschiedlichsten  textilen Herangehensweisen sehen.

Am Ende der offiziellen Führung gab es dann auch noch eine kleine Extra-Führung von Walburga Akin-Schäper aus Bielefeld. Sie hat im letzten Jahr im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Handweberei in Bethel ein Gobelin begonnen, an dem sie nun in der Kunsthalle weiter gearbeitet hat: die Umsetzung eines Aquarells von Benita Koch Otte. Benita Koch Otte war eine Weberin des Bauhauses und leitete lange Jahre die Weberei in den Bodelschwinghschen Werkstätten in Bielefeld. Anschaulich erläuterte Walburga die Herausforderung, welche in der Umsetzung eines Aquarells in eine textile Fläche liegt. Sie gewährte uns einen kleinen Einblick in ihre "Zauberkiste".

Wie immer war die Zeit viel zu kurz. Nach einer kleinen Stärkung mit reichlich Gesprächs-Stoff gingen wir dann wieder auseinander. Bis zum nächsten Mal!

Sonntag, 2. Februar 2014

Material und Struktur - 26.01.2014

Was gibt es Schöneres für Weber/innen, als an Stoffen herumzugrabbeln:


Zunächst einmal wurden ausgiebig die mitgebrachten Gewebe besprochen, so wie die Verwendung eines "Braidtwisters" zum Drehen von Fransen aller Art erläutert. Gerda hatte noch einige Webbeispiele mitgebracht, die sie am Nagelbrett gewebt hat; und zwar aus Kordeln, die zuvor mit der Strickmühle hergestellt wurden. Zum einen begeisterte uns die Möglichkeit, so Restgarne aufzubrauchen, zum anderen könnte das ein gutes Mitmachprojekt bei zukünftige Aktionen des WeberTreffs sein. Zum Beispiel am letzten Juniwochenende auf dem Wollwochenende des Hilshofes "Der Drache spinnt!2014".

Und dann ging es hinein in das eigentliche Thema des Tages: Material und Struktur.
Katja hatte das Thema für uns vorbereitet. Strukturen wurden ertastet und benannt, Materialien aufgelistet, und beides miteinander verbunden. Dann kamen die mitgebrachten Materialien auf den Tisch, möglichst weiß oder transparent, auf keinen Fall aus Garn oder Stoff. Es wurde gerissen, geklebt und viel gelacht:


Zu guter letzt dann das Angebot aus mehreren Möglichkeiten ein individuelles Jahresprojekt zu wählen:
  1. Material erkunden
    Mustersammlung zu einem bestimmten Material anlegen, Eigenschaften und Möglichkeiten erkennen
  2. Struktur herstellen
    Stoffentwicklung/Produktentwicklung zu einer bestimmten Oberflächenstruktur
  3. Oberflächenkontrast einsetzen
    Stoffentwicklung zu einem ausgewählten Kontrast
  4. Produktentwicklung
    Für einen bestimmten Zweck einen bestmöglich geeignetes Gewebe entwickeln

In einem Jahr werden wir dann sehen und berichten, was daraus geworden sein wird. Vielleicht gibt es ja auch immer mal wieder schon zwischendurch etwas zu berichten. Das ist jedenfalls der Plan!

Samstag, 23. November 2013

Shadow Weave am 17.November 2013


Zur Erinnerung: das Thema des letzten Treffs waren Farbverflechtungen. Dieses Mal haben wir uns mit dem ShadowWeave beschäftigt, einer speziellen Art der Farbverflechtung.



Rechts zunächst einmal zwei Beispiele für Farbverflechtungen auf Leinwandbasis. Wie man sehen kann entsteht der Effekt durch das Aufeinandertreffen der Farbfolgen in Kette und Schuss. Die Leinwandbindung im Hintergrund bleibt komplett unberührt.

Beim Shadow Weave wird der obere Farbeffekt genutzt, also die Kombination von waagerechter und  senkrechter Streifenbildung (auch Logcabin genannt). 



Die Farbfolge in Kette und Schuss ist beim Shadow Weave immer gleichbleibend A-B-A-B. Der Effekt wird bindungstechnisch erzielt. Es gibt zwei Heransgehenweisen ein ShadowWeave zu konstruieren, das System nach Mary Meigs Atwater, welches aus den 1940ern stammt, oder das System nach Marion Powell aus den 1970ern. Im Prinzip arbeiten beide gleich.

Hier eine kleine visuelle Entwicklung des Systems von Marion Powell für 4 Schäfte; zu lesen von oben nach unten, jeweils von links nach rechts - ohne weitere Erläuterungen, das würde hier den Rahmen sprengen:


Und hier noch einmal die "Endversion" mit verdeutlichten Partien. Man kann gut erkennen, dass ShadowWeave ein Partiengewebe ist, bei dem alle Partien Leinwand zeigen, entweder die eine oder die andere Variante:


Zuerst gab es einen kleinen Einstieg ins Thema. Mit gezückten bunten Stiften haben wir den Farbeffekt Logcabin auf Papier nachvollzogen. Da die Umsetzung per Hand doch sehr zeitaufwendig ist, sind wir anschließend auf das virtuelle Weben umgestiegen.  Wie gut, dass es Laptops und Webprogramme gibt! Es gab noch so manches Aha-Erlebnis an diesem Tag. Nach getaner Arbeit haben wir dann auch noch das Programm fürs nächste Jahr abgesteckt. 
Vielleicht sehen wir uns ja mal!


Sonntag, 3. November 2013

Farbverflechtungen am 28.09.2013

Als Sabine und ich in Köln bei Maria ankamen, waren schon viele da und saßen in Rondell vor der Werkstatt zu einer Kaffeerunde, um die Sonne noch zu genießen. Wie immer waren viele leckere Sachen da.


Gut gestärkt befassten wir uns dann mit dem Thema: -Farbverflechtung. Von ganz einfach, in Leinwandbindung, bis hin zu kompliziert mit mehreren Schäften und Köperbindung. Die Farbverflechtung basiert vorwiegend auf hell und dunkel in Kette und Schuss.

An Hand des Buches : Bindungen zum Handweben von Ann Sutton probierten wir ein zweifarbig gezeichnetes Muster in eine mögliche Bindung umzusetzen. Theoretisch funktionierte es auch. Aber wie immer reichte die Zeit nicht aus, es auf dem Webstuhl auszuprobieren.

Trotz der Kürze der Zeit sind wir , glaube ich, mit einigen neuen Erkenntnissen nach Hause gefahren.
Beim nächsten Treff geht es dann weiter mit einer speziellen Farbverflechtung, dem Shadow Weave.

Gerda Voß

Dienstag, 17. September 2013

Thementagung des Vereins weben+

Es ist ja schon immer eine weite Fahrt, ins ferne Wendland an der Elbe. Zu dritt haben wir uns auf den Weg gemacht, aber eigentlich war unser WeberTreff zu fünfen vertreten; das kann sich doch sehen lassen!

Anstrengend war's, anregend war's, angenehm untergebracht waren wir, aufregend war's, viele Weber/innen auf einem Haufen waren's, ... Wie das halt so ist, auf einer Tagung. Thema war "Bekleidungsstoffe"; im September 2014 wird es eine Fortsetzung geben.

Und wie immer hier ein paar Bilder, damit ihr auch sehen könnt, wie's war. Das Wetter war schon fast zu gut, jedenfalls wurde uns ganz schön warm/heiß, wenn wir uns alle unterm Scheunendach getroffen haben. Da war es natürlich draußen unter den wunderbaren Kastanien viel besser auszuhalten, und wir konnten auch noch bis spät in den Abend hinein draußen sitzen und palavern:


Vieles gab es zu sehen unterm Dach: mitgebrachte Stoffproben, fertige Kleidungsstücke, einen Tisch mit Schnelltests zur Überprüfung von Stoffqualitäten, eine Mini-Modenschau des Kooperationsprojektes zwischen Weberinnen und Studentinnen der Modeschule M3 aus Hannover, und nicht zuletzt eine kleine Ausstellung von Webarbeiten des leider kürzlich verstorbenen Webers Jörg Ballnath.